Form Follows Function meets Physio
Am letzten Wochenende hatte ich das Vergnügen bei den Heart & Brain (IN Hillbilliy) Australian Shepherd zu Gast zu sein. Elke und ich kennen uns über die Australian Shepherd Zucht schon eine ganze Weile. Sie ist mit ihren Hunden eher in der Show- und Sportrichtung aktiv, ich eher in der Hüte- und Sportrichtung. Irgendwo dazwischen treffen wir uns, müssen wir immer wieder schmunzelnd feststellen.
Entstehung
Nun sind Hunde kleine Wunderwerke. Elke Philippy bietet seit einigen Jahren mit ihrer Co-Kennel Besitzerin Stephanie Krause Seminare rund um den Australian Shepherd an. Besonderes Augenmerk dabei immer auf dem Rassestandard. Leider gerät der bei der Masse der Aussies die den Markt „überschwemmen“ immer mehr in den Hintergrund. Viel wird auf Farbe oder „der ist aber so nett“ gezüchtet. Viele (was auch kaum noch möglich ist) arbeiten nicht mehr auf großen Flächen und am Vieh sondern sind im Sport, Rettungshunde oder Familieneinsatz unterwegs. Da Elke in letzter Zeit mit ihrem Jagger, der am Freitag mit ihr wieder zu den Finals in die USA fliegt, sehr fleißig zur Physiotherapie zu mir kommt, sprachen wir immer wieder über das Seminar „Form Follows Funktion“, das sie und Stephie anbieten. Ich hatte es bereits besucht (sehr empfehlenswert übrigens!) wusste ich um die Inhalte. Und fragte irgendwann spontan ob da nicht noch eine Physioseite fehlt. Und siehe da… FORM FOLLOWS FUNCTION meets PHYSIOTHERAPIE war geboren.
„First and foremost, the Australian Shepherd is a true working stockdog, and anything that detracts from his usefulness as such is undesirable. The most important breed characteristics are overall moderation in size and bone, balance with correct proportions, and sound movement“ So steht es im ASCA (Australian Shepherd Club of America) im Standard.
Auf Deutsch: „Der Australian Shepherd ist in allererster Linie ein korrekt arbeitender Hütehund und alles, was seine Zweckmäßigkeit beeinträchtigt, ist unerwünscht. Die wichtigsten Rasse Charakteristika sind insgesamt eine moderate Größe und Knochenstärke, eine ausgewogene und korrekt proportionierte Erscheinung, sowie korrekte Bewegungen.“
Was erwartet die Teilnehmer?
Im ersten Seminar FFF I hören die Teilnehmer über den Rassestandard, wie man ihn anwendet. Hunde werden angefasst und vorgeführt, damit der Blick und das Fingerspitzengefühl geschult werden.
Im FFF meets Physio geht es darum warum der Hund (auch für Besitzer anderer Rassen geeignet!) eigentlich „im Standard“ sein sollte. Warum ist der Hund so ein perfekter und effizienter Bewegen. Und warum funktioniert der Hund auch noch wenn er nicht „perfekt“ ist. Mit einem Anatomieanteil, der das wichtigste aus Muskeln, Knochen und Gelenken abdeckt, wird schnell klar wieso auf das Beste Gebäude keine guten Wickelungen haben kann, wenn es in der Muskulatur klemmt. Und warum der best bemuskelste Hund noch lange kein perfektes Gebäude hat, auch wenn es vielleicht den Anschein hat. Hunde kompensieren sehr lange sehr viel.
In einer kleinen Gruppe zeigte ich dann Übungen und beantwortete Fragen zu spezifischen Muskelgruppen und dem Aufbauen von bestimmten Übungen. Natürlich durften die Vorfürhunde nicht fehlen und die Teilnehmer haben selbst auch ausprobiert wie etwas funktioniert oder eben nicht. Dabei sah ich überall kleine Lichtlein über den vom Anatomieteil noch rauchenden Köpfe aufleuchten. Brückenschlag geschafft 😉
Mit vielen Anregungen und einem Ausblick, warum sich Hunde vielleicht in eine andere Richtung als dem Standard entwickeln heutzutage, schlossen wir das Seminar eine Stunde „zu spät“ ab.
Lieben Dank noch ein Mal an Elke und Stephie für die Einladung! Ich hoffe wir wiederholen es im kommenden Jahr und haben wieder so fleißige Teilnehmer!
(Leider habe ich mal wieder nur sporadisch Bilder gemacht)